Anwalt für Erbrecht: Was muss ich wissen?
Tritt der Erbfall ein, darf niemand die Verlassenschaft einfach so in Besitz nehmen. Bevor die Angehörigen das Erbe erhalten, ist der Wert der Verlassenschaft festzustellen. Dazu ist ein Gerichtsverfahren notwendig.
Das Verlassenschaftsgericht leitet das Verfahren automatisch ein. Zu Beginn ist ein Erbenmachthaber zu benennen. Dieser führt das Gerichtsverfahren bis zur Übergabe der Verlassenschaft an die Erben durch.
Ein Rechtsanwalt für Erbrecht kann den Erben als Erbenmachthaber während des Verfahrens bei Fragen als kompetenter Ansprechpartner zur Seite stehen: Er kann den genauen Wert des Erbes ermitteln, die Kommunikation mit dem Gericht übernehmen und sich für die Interessen der Angehörigen einsetzen. Damit ist ein schneller Abschluss des Verlassenschaftsverfahrens möglich.
Können die Erben sich nicht auf einen Erbenmachthaber einigen, bestimmt das Gericht diesen.
Wie setze ich meinen Pflichtteilsanspruch durch?
Nahe Angehörige haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Pflichtteil am Erbe. Hat der Erblasser sie im Testament oder Erbvertrag nicht bedacht, steht Ehegatten, Lebenspartnern, Kindern und Kindeskindern eine Mindestbeteiligung an der Verlassenschaft zu. Diese beträgt 50 % des gesetzlichen Erbteils.
Um den Pflichtteil einzufordern, ist eine Auskunft über den Wert der Verlassenschaft notwendig. Verweigern die Erben diese, kann die Unterstützung eines Rechtsanwalts für Erbrecht sinnvoll sein. Der Anwalt kann die Erben zur Auskunft verpflichten, die für Laien komplizierte Berechnung des Pflichtteils übernehmen und den Pflichtteilsanspruch gegenüber den Erben mit Nachdruck durchsetzen.
Warum ist eine rechtzeitige Nachlassplanung wichtig?
Ohne Nachlassplanung tritt im Erbfall die gesetzliche Erbregelung in Kraft. Nur wer seinen letzten Willen rechtzeitig in einem Testament oder Erbvertrag festhält, kann sicherstellen, dass die Verlassenschaft bei den Wunscherben ankommt.
Je konkreter Erblasser die Verteilung des Erbes regeln, desto unwahrscheinlicher sind Streitigkeiten um das Erbe. Wer Erbstreitigkeiten verhindern möchte, muss rechtssichere Verfügungen treffen und diese formal korrekt im Testament oder Erbvertrag festhalten.
Erblasser können ihren letzten Willen selbst formulieren. Sie können sich aber auch von einem erfahrenen Anwalt für Erbrecht unterstützen lassen, um auf der sicheren Seite zu sein. Der Anwalt kann den letzten Willen rechtssicher formulieren und die notwendige Eintragung im Testamentsregister übernehmen.
Wie kann ich eine Schenkung absichern?
Wer sein Vermögen bereits zu Lebzeiten weitergeben möchte, kann die Schenkung vertraglich absichern. So lässt sich z. B. ein Erbstreit um eine Immobilie womöglich von vornherein verhindern.
Ohne Vertrag besteht im Erbfall das Risiko, dass die Erben die Schenkung zu Lebzeiten anzweifeln und für ungültig erklären können. Ein Anwalt für Erbrecht kann unzulässige Schenkungen durch einen rechtskonformen, formal korrekten Schenkungsvertrag verhindern.